Erfolgreiche Versteigerung: Die Rock Currier Collection im Auktionshaus Heritage

Es ist ein wenig still geworden um reine Mineralienauktionen. Um so mehr muß ich vor dem Auktionshaus Heritage Auctions aus Dallas, Texas, den Hut ziehen, die den Mut hatten, wieder eine Versteigerung nur mit Mineralien aufzulegen. Die besten Stücke aus dem umfangreichen Nachlaß des kalifornischen Mineraliensammlers und Großhändlers Rock H. Currier (1940–2015) standen zum Verkauf.
In einem aufwendig gestalteten, 267-seitigen Katalog, illustriert mit Bildern der Fotografen Mark Mauthner und Jordan Root, zeigten sich die 411 zum Verkauf stehenden Objekte in ihrem besten Licht – Mineralien aus der ganzen Welt, die Rock von seinen Reisen mitgebracht hatte. Zahlreiche historische Fotos aus Rocks eigenem umgangreichen Bildarchiv sind ergänzt mit Geschichten und Anekdoten aus seinem ereignisreichen Leben und seinen weltweiten Reisen: Ein dickes Lob an das Team aus ehemaligen Mitarbeitern von Rock Curriers Mineraliengroßhandel Jewel Tunnel, das den Katalog zusammengestellt hat! Mary Fong/Walker, Jim Walker und Bill Besse haben damit Rock Currier ein Denkmal gesetzt.

Im Vorfeld der Auktion lief neben einer traditionellen Anzeigenserie in Printmedien eine gut organisierte Social Media-Kampagne an. Die Webseite (rockcurrier.com) wurde neu gestaltet, der Instagram Account – benannt nach Rocks Leitspruch crystals.not.pistols – erreichte schnell über 3.000 Follower, die Facebook-Seite Rock Currier Collection hatte regen Zulauf und regelmäßige Newsletter sind per eMail an 500–600 Adressen verschickt worden.
Das Marketing schien Früchte zu tragen. Eine große Anzahl von Bietern (die genaue Zahl ist natürlich Betriebsgeheimnis) verfolgte die Auktion: im Saal, Online via Internet oder am Telefon. Die Auktion erwirtschaftete einen beachtlichen Erlös von 3.403.406 US-$ (inklusive Aufgeld), von insgesamt 322 angebotenen Einzelstücken wurden alle verkauft – ein ausgezeichnetes Ergebnis!
Ein brasilianischer, 15,5 x 12 x 11 cm messender blauer Topas (Xanda Mine, Virgem da Lapa, Minas Gerais, Lot 72266), den Rock 1998 erworben hat, erzielte mit 160.000 US-$ (ohne Aufgeld) den höchsten Preis, gefolgt von einem „Skunk“-Amethyst (aus der Andre Jachetti Mine, Dept. Artigas, Uruguay, Lot 72288). Das 1990 erworbene Stück zeigt Kantenaufwachsungen von Goethit auf Calcit, die wie das Streifenmuster eines Skunks (Stinktiers) aussehen. Für die 35 x 17 x 17 cm große Stufe fiel der Hammer bei 150.000 US-$. Der ursprüngliche Aufrufpreis des Topaz hatte bei moderaten 20.000 US-$ gelegen, der des Amethysts bei 5.000 US-$.
Mit dieser erfolgreichen Veranstaltung zeigte sich, dass eine professionell geplante Auktion mit realistischen Preisvorstellungen seitens des Einlieferers eine ernstzunehmende Option beim Verkauf einer Mineraliensammlung ist.
Günther Neumeier

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